Liebe Freunde, liebe Familie,
wir wollen Euch nicht länger warten lassen auf unsere ersten Eindrücke und Erlebnisse, die wir in den vergangenen 7 Wochen hier in Guatemala hatten. Der Einstieg in Antigua wurde uns sehr leicht gemacht und wir konnten uns auf die bevorstehende Zeit in Rio Dulce gut vorbereiten.
Wir wurden im Centro Luterano, dem Gebäude von Potters Field Ministries, Calvary Chapel Bible School und Calvary Chapel Antigua, von ca. 23 (Nord-) Amerikanern und 10 Zentral-/ Südamerikanern herzlich begrüßt und aufgenommen.
Morgens nahmen wir immer am Unterricht einer Gruppe von Kurzzeitlern teil, die sich hier für insgesamt 3 Monate auf ihren 6 monatigen Missionseinsatz im Ausland vorbereitet haben. Nachmittags haben wir meist Spanisch gelernt oder den Unterricht besucht, je nach Relevanz des Themas für unseren Einsatz. Ab und zu hatten wir auch Zeit ein wenig zu lesen oder in der Stadt einen leckeren Kaffee zu trinken.
Themen am Morgen waren zum Beispiel die Missionsreisen des Paulus (Apostelgeschichte), Nehemia, anderen Dienen, Unterschiede zwischen den Kulturen, der Leidensweg Jesu und was er ganz konkret für unser Leben bedeutet, und Vieles mehr. Wir wurden sehr darin ermutigt, ausreichend Zeit mit Bibellesen, Gebet und dem Auseinandersetzen mit dem eigenen Glauben zu verbringen.
3mal die Woche sind wir mit ein paar anderen zusammen früh morgens um 6.15 Uhr auf einen kleinen Berg, Cerro de la Cruz, spaziert oder gejoggt. Von da aus hat man eine tolle Sicht über die ganze Stadt. Wir haben kurz die Aussicht genossen, für die Menschen in Antigua gebetet und sind dann wieder zurück gelaufen. Das war immer ein ganz besonderer Start in den Tag.
Jeden Mittwoch ab ca. 12.00 Uhr findet im Centro Luterano ein Kinderprogramm mit Mittagessen, spielen, singen und einer Andacht statt. Daran nehmen etwa 100-150 Kinder, überwiegend aus den umliegenden Schulen, teil. Das Außengelände ist sehr groß, sodass alle Kinder genügend Platz haben zum Fußballspielen und herumtoben. Die Innenräume sind eher begrenzt, wodurch es bei Regen immer ein bisschen eng wird. Wir wurden immer für verschiedene Aufgaben eingeteilt, wie zum Beispiel Essen austeilen, Fußballfeld beaufsichtigen, Programm begleiten,…
Die Räume für größere Gruppen sind noch nicht so zahlreich vorhanden, daran wird momentan auch gearbeitet und wir konnten mehrmals pro Woche nachmittags oder samstags mithelfen. Ein alter Schuppen wird in weitere Schlafräume für ca. 20 Personen umgebaut/renoviert, dort haben wir viel beim Streichen geholfen. Auch wird ein großer Saal für die Gemeinde und größere Veranstaltungen angebaut. Dort haben wir beim Fundament mitgearbeitet. Das Loch haben wir mit Schaufeln ausgebuddelt und den Beton dafür teilweise mit Schaufeln auf dem Boden gemischt! Mit genügend helfenden Händen war auch das kein Problem. Im November findet auf dem Gelände die Konferenz der Calvary Chapel Gemeinden für Zentralamerika statt und beides soll dafür fertig werden.
Sonntags nachmittags um 17.00 Uhr findet in den Räumen des Centro Luterano immer der Gottesdienst der Calvary Chapel statt. Hier ist Vieles ähnlich, wie in unserer Gemeinde in Wiesbaden, außer dass statt deutsch/englisch eben spanisch/englisch gesprochen wird.
Seit fast 2 Wochen sind wir jetzt in San Antonio Seja, einem kleinen Dorf bei Rio Dulce, unserem eigentlichen Einsatzort hier in Guatemala. Wir hatten von Antigua aus schon mal mit dem Pastor der Calvary Chapel, die wir hier unterstützen, telefoniert, um einige Fragen zu klären und uns konkret auf unsere Aufgaben vorzubereiten. Zum Beispiel haben wir dann noch 2 Gitarren und 2 Geigen (sehr günstig) in der Hauptstadt gekauft, weil wir erfahren haben, dass wir einigen Kindern und Jugendlichen Musikunterricht geben sollen und im Gottesdienst den Lobpreis leiten sollen (bisher wurde ohne Instrumente gesungen). Auch mit Gitarrenunterrichtsmaterial und Liedblättern auf Spanisch haben wir uns in Antigua dann noch eingedeckt.
Wir wohnen hier im Haus mit der Familie des Pastors, welche uns sehr freundlich aufgenommen hat. Wir haben ein kleines eigenes Zimmer und essen immer zusammen mit der Familie. Die Lebensumstände sind sehr einfach hier (z.B. waschen wir unsere Kleidung mit der Hand) und fließendes Wasser ist auch nicht immer vorhanden. Aber wir arrangieren uns mit den Gegebenheiten und freuen uns, in der Gemeinde mithelfen zu können.
Ab nächster Woche gibt es Sommerferien und hier im Haus im Gemeinderaum/Klassenzimmer finden dann jeden Tag 2 Intensivkurse in Mathe statt. Nachmittags werden wir auch jeden Tag für die Kinder/Jugendlichen, den Pastor und alle Interessierten der Gemeinde Englischunterricht geben. Jeden Morgen sind wir in einer Schule hier im Nachbardorf und geben den Lehrern Englischunterricht. 2mal pro Woche geben wir Musikunterricht und üben auch zwischendurch viel mit den Kindern.
Obwohl wir einiges schon vorher wussten, ist es noch mal ganz anders, wenn man es direkt erlebt und die Umstellung vom eher westlich geprägten Antigua auf Rio Dulce war nicht ganz einfach. Die große Armut, mangelnde Bildung, die Einstellung zur Arbeit, die Sauberkeitsverhältnisse und das tropische Klima, um nur wenige zu nennen, bieten uns täglich Gedankenanstöße und Herausforderungen.
Wir freuen uns sehr über Eure Emails und Eure Gebete. Konkret könnt Ihr für ein gutes Einleben, Gesundheit, Besserung der Sprachkentnisse und gute Fortschritte bei den Kindern im Musikunterricht beten.
Auch durch Eure Spenden könnt Ihr unsere Arbeit hier in Guatemala ganz praktisch unterstützen. Wir sind dankbar für die Gitarren und Geigen, welche wir durch Euch anschaffen konnten, da die Menschen sich hier so etwas nicht leisten könnten.
Falls es für Euch zu viel Text war und Ihr gerne mehr Bilder sehen wollt, schaut doch auf unserem Blog www.voluntimore.blogspot.com vorbei. Wir versuchen einmal pro Woche ein Update zu geben!
Es grüßen euch herzlich aus San Antonio Seja, Hasta la vista, Sara & Simon